Archiv für den Monat Oktober 2014

Unendliche Schwingung

Das Leben lebt stetig weiter,

egal, ob du selbst daran teilnimmst oder nicht.

Das Leben wird dich nicht vermissen,

wenn du dich verweigerst –

aber du wirst, im Abseits stehend,

auf das pulsierend sich verändernde Leben blicken,

wie ein Zuschauer,

nicht wie ein Akteur.

Es ist ein steter Fluss,

eine unendliche Schwingung

des Werdens und Vergehens,

des Strahlens und Verblassens,

der Lebensfreude,

der Vielfältigkeit und Farbenpracht.

Alles und jedes zieht

seinen Sinn aus dem puren Sein.

Warum nicht auch du?

Es ist Sinn-voll,

dass es dich gibt.

Für wen,

ist deine Frage?

Für dich,

ist die Antwort.

 

© Petra Jähnke 2014

 

Wenn du mich in meiner Gedankenwelt besuchen kommst und dir etwas durch den Kopf geht, was du ergänzen, anzweifeln oder weitergedacht haben möchtest, kommentiere bitte!
Ich werde antworten!

 

 

Hoffnungen, Erwartungen und Wirklichkeiten

Wir Menschen sind schon eigenartige bis eigenwillige Geschöpfe.

Wir hoffen solange, bis es nicht mehr geht und wir als definitiv Letzte merken müssen, dass es sich nicht erfüllen wird. Egal, was wir da als Hoffnung wohlbehütet in unserem Herzen mit uns herumgeschleppt haben… Die Hoffnung stirbt zuletzt! Ein Spruch, den man dann kaum ertragen kann, nicht wahr?

Wir erwarten gewisse Reaktionen, bestimmte Verhaltensweisen und wir warten, wie es ja schon als Wortstamm in diesem Verb steckt. Wir warten oft auf Re-Aktionen, weil wir selbst SO reagieren würden. Wir erwarten, dass jemand ist wie wir, sich verhält wie wir, unsere Erwartungen einfach kennen und erfüllen muss! Und so warten wir manchmal bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag – ´und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch heute´!

Die Wirklichkeit um uns ist sehr oft eine andere, als sie in unserem Inneren abgebildet ist. Sie ist geprägt von unserer Sicht, unseren Gefühlen und sie ist UNSERE Wirklichkeit. Schon der Mensch neben einem sieht die Welt und damit seine Wirklichkeit anders. Er speist seine Hoffnungen und seine Erwartungen aus sich selbst – wie könnte dann unser Gegenüber unsere 1 zu 1 erfüllen?

`Man lernt nie aus´- ein Satz, der zu einem geflügelten Wort wurde, der zu 100% stimmt und den trotzdem kaum einer von uns mehr hören mag. Immer, wenn wieder Hoffnungen oder Erwartungen enttäuscht werden – immer, wenn wir erneut diese Lebens-Lektion schlucken mussten, gab es mindestens einen um uns herum, der diese ´tröstliche´ Weisheit zum Besten geben musste.

Und eines ist sicher wie das Amen in der Kirche: auch in Zukunft wird sich jemand finden, der seinen Einsatz für diese vier Worte nicht verpasst…

So hüten wir also unser eigenes Hoffen und pflegen unser unermüdliches Warten, füttern damit unseren Erfahrungsschatz und modellieren unverdrossen an unserer ureigenen Wirklichkeit herum. Und ich muss ihn nun an das Ende dieser kleinen Betrachtung hängen, diesen anderen unwiderlegbaren Spruch, der fällig ist wie der fortgeschleuderte Bumerang: ´Jeder ist seines Glückes Schmied´. Allerdings schmieden an der endgültigen Form dieses Glücks unzählige zerplatzte Hoffnungen und nie erfüllte Erwartungen kräftig mit. Als dann: schmieden wir.

© Petra Jähnke 2014

Alles schwingt!

Petra

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DEN MUND ZU VOLL GENOMMEN

Den Mund zu voll genommen,

mal wieder zu nichts gekommen.

Nur ein erneuter Selbstbetrug,

die Sache war doch nicht wichtig genug.

 

Versprechungen in höchsten Tönen

mit Worten, so wunderbar schönen.

Verlass dich auf mich, vertraue mir?

Bist nur ein im Käfig gefangenes Tier…

 

Unzählige Dinge begonnen zu tun,

Kilometer gegangen in fremden Schuh ‘n.

Vieles gewollt, das meiste blieb liegen.

Ein stetes die eigene Seele verbiegen…

 

In bester Absicht gewollt, nicht getan –

Wieder nicht möglich,

was man eigentlich kann.

Den Konsequenzen entkommen –

Nur den Mund zu voll genommen.

 

© Petra Jähnke 2012; veröffentlicht 2013 in „Mitten ins Herz – Voll auf den Punkt“ im Lyrika Verlag

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NULL UNTERM STRICH

Ach lass mich doch einfach in Ruhe.

Ich hasse dieses Getue.

Dies Gerede über Gott und die Welt,

dieses Breitgetrete hab ich niemals bestellt.

Ich kann´s  nicht mehr hören, wie klug du doch bist.

Wie wichtig, wie schlau, alle andren sind Mist.

Egal, welches Thema – nur du bist im Recht.

Und du redest und redest und mir wird schon schlecht

von dem neunmalklugen Daher-lamentieren.

Von der Wortgewalt lass ich mich nicht irritieren.

Ganz viel heiße Luft nur, ganz wenig Substanz.

Unterm Strich bleibt nur Null als Minusbilanz.

© Petra Jähnke, 10/2014

 Und trotzdem: Alles schwingt 🙂

 

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Wäre es morgen vorbei

Wäre es morgen vorbei,

würdest du Frieden mit dir machen können, oder käme das Ende zu schnell?

Würdest du Bedauern empfinden, weil so vieles noch zu tun gewesen wäre?

Hättest du noch jemandem sagen müssen, dass du ihn liebst, dass du ihn brauchst, dass er für dich die ganze Welt ist?

Könntest du loslassen in dem Bewusstsein, ein reiches Leben gehabt zu haben? Reich an Gefühlen, an Freunden, an Familie, an Vertrauen, an glücklichen Momenten?

Hättest du dich selbst genug geliebt?

Würdest du dir deine Fehler verzeihen können?

Wäre es morgen vorbei und das Ende käme zu früh für dich, dann beginne einfach jetzt – sofort – ohne Zögern – daran zu arbeiten, dass du all diese Fragen mit JA beantworten kannst.

Denn jedes einzelne JA summiert sich in dir zu einer alles erfüllenden Summe des Lebens.

Es macht dich reich, es lässt dich in dir selber Zuhause sein.

 

Handle 

Sag nicht, das mache ich später.

Tu es, wenn möglich, sofort.

 

Schieb nichts auf, werde zum „Täter“ –

Es gibt nie einen besseren Ort.

 

Es kommt nie eine passendere Zeit,

also handle und halt dich bereit.

 

 Dieses kurze Gedicht ist veröffentlicht  2012 in:  Petra Jähnke „Jetzt erst recht – Gefühlsgeschichten“

 

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Kosmos und Chaos

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: „Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!“, und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer…!

Ein toller Spruch, den sicherlich viele kennen. Oftmals gehört, schief gegrinst und genickt, nicht wahr?

Solange er sich auf das Chaos eines Bürotages bezieht oder auf das Chaos in der Küche, nachdem eine Horde Kinder Kuchen zu backen versucht hat, mag das ein irgendwie witzig-tröstlicher Satz sein.

Wenn er sich allerdings auf anderes bezieht, auf schwerwiegenderes – auf Krankheiten, Diagnosen und zukunftsorientierte Orakelsprüche wie: „es könnte zu diesem oder jenem kommen“, dann wird es heftig.

Es gibt immer zwei Wege, damit dann für sich persönlich umzugehen.

Weg 1 ist,

den Mut sinken zu lassen, in Panik zu verfallen, im Selbstmitleid zu baden und alle Waffen zu strecken – gar nicht gut! Sich die inaktive Rolle im eigenen Leben überzustülpen kann nur bedeuten, dass alle anderen Einflüsse ein leichtes Spiel haben.

Wenn da keine innere Stärke mehr ist, keine Zuversicht, kein Kampfeswille – dann läuft es darauf hinaus, zu verlieren.

Weg 2 ist,

weiterhin zu lächeln, im symbolischen Sinne gemeintes Lächeln!

Die inneren Kräfte zu mobilisieren, den Vogel Strauß in den Allerwertesten zu treten und sich dem Chaos stets aufs Neue zu stellen.

Chaos bedeutet in seinem Ursprung „klaffender Raum“, „gähnende Leere“, „Kluft“. Aus dem Chaos entstand die Welt, die Ordnung, der Kosmos. Die Umgangssprache meint damit die Unordnung, das Gewirr, das Durcheinander. Also ist es unsere Aufgabe, in das Chaos unseres Lebens/unseres Körpers wieder Ordnung zu bringen.

Ohja, das kann anstrengend sein! Das kann den ganzen Menschen fordern: an Verstand und Zuversicht werden große Rationen benötigt – aber es wird wenigstens keine vorzeitig geschwenkte weiße Fahne da sein, keine Aufgabe vor dem Feind, kein hoffnungsloses Sich-fügen.

Mein Großvater sagte in solchen Situationen: „Oh ihr Kleingläubigen“ und hat damit alles ausgedrückt, wofür ich hier nun viele Worte brauchte.

Der eigene innere Kosmos hat es verdient, dass für ihn gekämpft wird gegen das Chaos, das die Vorherrschaft übernehmen will.

Also dann: Alles schwingt!

Petra

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WORTE WIE PFEILE

Abgeschossen

warum auch immer –

Im Streit, im Affekt,

um sich zu verteidigen,

um den anderen klein zu machen,

zu verletzen.

 

Worte, Pfeilen gleich,

wie durch Butter

ungehindert

ihren Weg nehmend

und  tief ins Mark treffend,

ins Herz und die Seele zielend,

sich mit kleinen Widerhaken

unlösbar  verankernd.

 

Unsichtbare Waffen

von großer Schlagkraft

und mit nachhaltiger Wirkung.

 

Irgendwann

mit  lässiger Handbewegung

vom Tisch gewischt.

Den eigenen Seelenmüll entsorgt,

Frust abgeladen….

Andere Seelen verletzt,

Täterschaft  ohne Beweismöglichkeit.

 

© Petra Jähnke, 2012 veröffentlicht in „Jetzt erst recht – Gefühlsgeschichten“ im Lyrika Verlag

Alles schwingt – Petra

 

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TANZ AUF DEM SEIL

Jeder Tag erneut ein Balanceakt

auf dem schmalen Weg neben dir.

Schnell gerät der Tritt aus dem sicheren Takt

und die Sicherung löst sich von mir.

 

Lässt mich stehen in Stürmen der Unwägbarkeit,

macht mich angreifbar – bar jeden Schilds.

Zeigt blitzartig nicht greifbare Wandelbarkeit,

macht mich flüchtend gleich eines Wilds.

 

Schwenkt genauso schnell um zu Sanftmütigkeit,

wie ein ruhender See, der mich trägt,

In dem spiegelnd ein Antlitz der Hochmütigkeit,

steter Tropfen, der am Bootskörper sägt.

 

Auf dem schwingend-haltlosen Seil,

aus den Resten von Liebe gedreht –

schmalster Grad nur noch mein letzter Teil,

der doch auch bald von Stürmen verweht.

 

© Petra Jähnke 10/2014

Alles schwingt!

Petra

 

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SCHMERZ

nein, du wirst mir die Kraft nicht rauben

egal, wie du bohrst, wie du stichst oder brennst

nein, ich werde nie an Aufgeben glauben

auch wenn du stets da bist und mich in Wogen überrennst

nein, ich werde nie liegenbleiben

auch wenn du stark bist, alles nur noch in Grau tunkst

nein, ich lasse mich nicht zerreiben

selbst wenn du blitzende Schmerzkaskaden funkst

nein, ich werde mich dir nicht ergeben

auch wenn dir täglich eine neue Spielart einfällt

nein, selbst mit dir sind die Tage voll Leben

egal, welche neue Hürde in den Weg du mir stellst

© Petra Jähnke, 2014

Ein weiterer Text von der Thematik passend, ist hier zu finden:

http://www.petra-jaehnke.de/-g-Sorge-gut-f.ue.r-dich-g-.htm

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GREIF NICHT NACH MIR

Greif nicht nach mir, kassier´ mich nicht ein!

Nur weil du mir nah bist, bin ich nicht dein.

Weil ich Freundschaft empfinde, bin ich sicherlich nicht

auf Bevormundung und Rollenvorgabe erpicht.

 

Du kennst mich, so sagst du – ich zweifle daran.

Denn wär´s  so, wüsstest du: jedes Wort ist vertan,

dass mich abbringen will von meinem eigenen Weg.

Heb sie auf, diese Stolpersteine, die du für mich gelegt!

Ich hab lange gesucht nach dem, was mich erfüllt.

Habe Lehren gezogen,  Vergangenes zerknüllt.

Hab gefunden, was wichtig für mein Leben ist –

Habe Flagge gezeigt und sie weithin sichtbar gehisst.

 

Du kennst mich, so sagst du – ich zweifle daran.

Denn wär´s  so, wüsstest du: jedes Wort ist vertan,

dass mich bremsen will ´in meinem eignen  Interesse´.

Argumente, denen ich Null Bedeutung zumesse.

Was ich tu ist mein Motor, ist mein Lebenselixier.

Welche Basis hatte der Bund zwischen dir und mir?

Wenn das Herz sich weitet, der Horizont sich erhellt,

ist es dann noch ein Freund, der den Weg mir verstellt?

 

Verharrst du im eingefahrenen Denken,

wird die Zukunft uns leider nichts Gemeinsames schenken.

Lass mir Luft zum Atmen im eigenen Revier…

Kassier´ mich nicht ein und greif nicht nach mir!

 

©Petra Jähnke, 2014

 

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